Süssmuth fordert Parität in den Parlamenten

Süssmuth fordert Parität in den Parlamenten

Augsburg (epd). Die ehemalige Bundesfamilienministerin Rita Süssmuth (CDU) fordert mehr Gleichberechtigung in der deutschen Politik. „Man traut den Frauen nichts zu“, sagte die CDU-Politikerin der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag). „Wir brauchen jetzt dringend eine Wahlrechtsreform“, sagte die 84-Jährige. Parität heiße „gleicher Anteil von Frauen und Männern“. In ihrer eigenen Partei, der CDU, liege der Frauenanteil bei 26 Prozent, in der CSU nur bei 21 Prozent.

Süssmuth kritisiert die in der laufenden Legislaturperiode beschlossene Verschiebung einer Wahlrechtsreform: „Nach dem aktuellen Reformentwurf soll die Parität 2025 hergestellt sein. Wobei ich mich frage: Warum erst 2025?“ Sie sei gespannt, wie das nächste Parlament aussehe, im aktuellen Bundestag sei der Frauenanteil gegenüber der letzten Legislaturperiode ja auf 31 Prozent gesunken.

Die ehemalige Familienministerin, deren Engagement auch in der Kino-Dokumentation „Die Unbeugsamen“ über die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik ein zentrale Rolle spielt, kritisierte: „Bei Veränderungen in bestimmten Fragen der Politik bewegen wir uns mit der Schnelligkeit einer Schnecke, denn nichts hält sich länger als alte Machtverhältnisse.“