Steinmeier und Adorf verlegen Stolperstein für NS-Opfer Bruno Lüdke

Steinmeier und Adorf verlegen Stolperstein für NS-Opfer Bruno Lüdke

Berlin (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird am Samstag gemeinsam mit dem Schauspieler Mario Adorf in Berlin-Köpenick einen Stolperstein für das NS-Opfer Bruno Lüdke verlegen. Der 1944 vermutlich an den Folgen von medizinischen Versuchen der Nazis gestorbene Lüdke soll so eine späte Rehabilitierung erfahren.

Bis 1994 galt der geistig behinderte Mann aufgrund von Selbstbezichtigungen als einer der schlimmsten Serienmörder der deutschen Kriminalgeschichte. Ihm wurden mehr als 50 Morde zur Last gelegt. Wissenschaftliche Forschungen fanden später heraus, dass der Sohn eines Wäschereibesitzers aus Köpenick nicht einen der Morde begangen haben kann.

Mit dem Stolperstein solle sein guter Ruf wiederhergestellt werden, sagte der Schauspieler Mario Adorf der „Berliner Zeitung“. Der 90-Jährige hatte 1957 in dem Film „Nachts, wenn der Teufel kam“ die Figur des vermeintlichen Massenmörders Lüdke gespielt und damit seinen Ruhm als Schauspieler begründet.

Aus dem Verantwortungsgefühl heraus, einem unschuldigen Menschen damit jahrzehntelang den Ruf eines Verbrechers aufgedrückt zu haben, unter welchem seine Familie bis heute leiden muss, setzte sich Adorf für eine Wiedergutmachung Lüdkes ein. Die Initiative wurde vom Bundespräsidenten unterstützt, der die Verlegung eines Stolperstein in Lüdkes Berliner Heimatbezirk Köpenick anregte.