Aktion Mensch startet Aktion für mehr Barrierefreiheit

Aktion Mensch startet Aktion für mehr Barrierefreiheit

Bonn (epd). Mit ihrer neuen Inklusionskampagne „#OrteFürAlle“ setzt sich die Aktion Mensch für mehr Barrierefreiheit in der Gesellschaft ein. Eine Umfrage zeige, dass rund zwei Drittel (65 Prozent) der Menschen in ihrem Alltag auf Barrieren stoßen, teilte die Sozialorganisation am Donnerstag in Bonn mit. Die meisten Probleme machten den Befragten versperrte Wege (24 Prozent), schlechter Straßenbelag (22 Prozent) und schwierige Formulare (21 Prozent).

Als weitere Barrieren wurden unter anderem Stufen und Treppen im öffentlichen Raum (15 Prozent), schlechte Orientierungsmöglichkeiten und Ausschilderung (11 Prozent) sowie nicht barrierefreie Haltestellen (7 Prozent) genannt. Für die repräsentative Studie befragte das Marktforschungsunternehmen Ipsos zwischen Januar und Juli 2021 online insgesamt rund 7.000 Menschen mit und ohne Behinderung ab 16 Jahren.

Deutschland habe die UN-Behindertenrechtskonvention bereits vor zwölf Jahren unterzeichnet und sich damit zu Barrierefreiheit verpflichtet, erklärte Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch. „Doch Barrieren sind nach wie vor überall in unserem Land sichtbar.“ Diesen Missstand wolle die Aktion Mensch mit ihrer Kampagne kurz vor der Bundestagswahl in den Fokus rücken und damit an die Politik appellieren, Barrierefreiheit endlich überall umzusetzen. Für Menschen ohne Behinderung seien Barrieren meist eher eine Unannehmlichkeit, sagte Marx. Doch für Menschen mit Behinderung stellten sie häufig ein unumgängliches Hindernis dar und schlössen sie von gleichberechtigter Teilhabe aus.

Zur Kampagne gehören ein TV-Spot und eine Webseite, die an verschiedenen Beispielen zeigt, wie sehr Barrieren Menschen mit Behinderung in ihrem Alltag beeinträchtigen: Kleinwüchsigen Menschen machen etwa hohe Supermarktregale Probleme, gehörlose Fahrgäste können Durchsagen am Bahnsteig nicht hören, Rollstuhlfahrer kommen an Treppen und Bussen oder Bahnen ohne Einstiegshilfe nicht weiter.