Frankfurt a.M., New York (epd). Angesichts der Zuspitzung der Lage in Afghanistan hat UN-Generalsekretär António Guterres die internationale Gemeinschaft aufgerufen, sich für den Schutz von Menschenrechten und Freiheiten einzusetzen. „Jetzt ist der Moment, zusammenzustehen“, sagte er bei einer Dringlichkeitssitzung des Sicherheitsrat am Montag in New York. „Die kommenden Tage werden entscheidend, wir können die Menschen in Afghanistan nicht im Stich lassen.“
„Ich rufe alle Länder auf, afghanische Flüchtlinge aufzunehmen“, sagte Guterres. In Afghanistan herrschten Chaos, Unruhe, Unsicherheit und Angst. Der Konflikt habe Hunderttausende zur Flucht gezwungen. Auch müsse die internationale Gemeinschaft sicherstellen, dass Afghanistan nie wieder ein Hort von Terroristen werde.
Der Generalsekretär appellierte zudem an alle Beteiligen, vor allem an die Taliban, Leben zu schützen und sicherzustellen, dass humanitäre Hilfe möglich sei. Alle müssten die Rechte der Zivilisten respektieren. Es gebe besorgniserregende Berichte über Menschenrechtverbrechen im Land. „Besonders bin ich besorgt über die steigende Zahl von Angriffen gegen afghanische Frauen und Mädchen, die eine Rückkehr zu den dunkelsten Tagen befürchten.“ Sie erwarteten Unterstützung durch die internationale Gemeinschaft, die ihnen Bildung und Sicherheit versprochen habe.
Angesichts der humanitären Krise sei entscheidend, dass die Infrastruktur erhalten bliebe, Flughäfen wieder öffneten und Gesundheitsversorgung und Schulbildung fortgesetzt werden könnten, sagte Guterres. Etwa die Hälfte der 18 Millionen Einwohner Afghanistans sind den Vereinten Nationen zufolge in einer humanitären Notlage.
