Friedensforscher plädiert für Zurückhaltung bei Auslandseinsätzen

Friedensforscher plädiert für Zurückhaltung bei Auslandseinsätzen

Hamburg (epd). Aus Sicht des Hamburger Friedensforschers Michael Brzoska sollte Deutschland bei militärischen Auslandseinsätzen zurückhaltender werden. Einsätze der Bundeswehr seien nur dann sinnvoll, wenn die Kriegsparteien vor Ort zu einer friedlichen Konfliktlösung bereit seien, sagte der Direktor des Hamburger Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der „Neuen Kirchenzeitung“ (Ausgabe vom 8. August). Ansonsten laufe die Bundeswehr Gefahr, selbst zur Kriegspartei zu werden. In Afghanistan etwa seien die Isaf-Truppen vom Großteil der Bevölkerung nicht akzeptiert worden. Diese Gefahr bestehe auch in Mali.

Einen grundsätzlichen Verzicht auf Auslandseinsätze lehnt Brzoska jedoch ab. So sollte sich die Bundeswehr an UN-Einsätzen beteiligen, um einen Friedensprozess zu stabilisieren. Auch Ausbildungsmissionen und die Beteiligung am Kampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS) halte er für richtig.