Studie: Viele Eltern arbeiten am Wochenende

Studie: Viele Eltern arbeiten am Wochenende

Wiesbaden (epd). Viele Eltern arbeiten auch am Wochenende. Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden verschärft das vielfach die Probleme mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Wie das Institut auf Basis des sogenannten sozio-ökonomischen Panels ermittelte, arbeiten etwa 58 Prozent aller Erwerbstätigen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren zumindest gelegentlich am Wochenende. In Pflegeberufen, im Polizeidienst, im Verkauf und in der Gastronomie, aber auch unter Lehrenden ist sogar regelmäßige Wochenendarbeit üblich.

Auch unter Eltern ist die Erwerbsarbeit am Wochenende weit verbreitet. So arbeiten in Deutschland der Erhebung zufolge gegenwärtig rund 64 Prozent aller Väter von Kindern unter 16 Jahren zumindest gelegentlich an einem Samstag, bei Müttern sind es mit 49 Prozent etwas weniger. An Sonntagen arbeiten Eltern allerdings deutlich seltener (Väter 43 Prozent, Mütter 30 Prozent).

Für die betroffenen Eltern könnten sich durch die Wochenendarbeit besondere Herausforderungen ergeben, schreiben die Bevölkerungsforscher. Schließlich widerspreche sie dem Alltagsrhythmus vieler Familien, weil Eltern und Kinder vor allem an den schul- und kitafreien Samstagen und Sonntagen Zeit für gemeinsame Aktivitäten hätten. Andererseits könnten sich Eltern mit der Kinderbetreuung leichter abwechseln, wenn ein Elternteil unter der Woche und der andere am Wochenende arbeite.

Nach der neuen Studie über den Einfluss von Wochenendarbeit auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist regelmäßige Berufstätigkeit am Samstag und/oder Sonntag mit einem stärkeren Konflikt verbunden als eine Arbeit ausschließlich unter der Woche. „Dies trifft vor allem dann zu, wenn die Arbeitszeit nicht selbst bestimmt werden kann“, erklärte die Soziologin Inga Laß vom Bundesinstitut. Umgekehrt gelte: „Können Eltern die Arbeitszeit flexibel gestalten, geht Wochenendarbeit nicht mit einem erhöhten Beruf-Familie-Konflikt einher.“