Amadeu Antonio Stiftung beendet Zusammenarbeit mit Ben & Jerry's

Amadeu Antonio Stiftung beendet Zusammenarbeit mit Ben & Jerry's

Berlin (epd). Die Berliner Amadeu Antonio Stiftung beendet ihre Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Eishersteller Ben & Jerry's. In einem am Dienstag in Berlin verbreiteten offenen Brief kritisiert die Stiftung eine einseitige Parteinahme des Unternehmens im Nahost-Konflikt, „die israelbezogenem Antisemitismus unter dem Deckmantel vermeintlicher Israelkritik Vorschub leistet“. Ein Unternehmen, das sich für die universellen Menschenrechte einsetzt, könne nicht gleichzeitig blind sein für den Antisemitismus, der sich als Israelkritik tarnt, und diesen auch noch befeuern, erklärte die Stiftungsvorsitzende Anetta Kahane.

Unter den gegebenen Umständen sehe sich die Stiftung dazu gezwungen, die Kooperation mit dem Unternehmen nach mehr als fünf Jahren zu beenden. Unter anderem hatten Stiftung und Unternehmen 2016 eine gemeinsame Sommertour durch elf Städte veranstaltet, auf der über die Situation von Geflüchteten aufgeklärt wurde.

Ben & Jerry's hatten kürzlich mitgeteilt, den Eisverkauf in den israelisch besetzten Gebieten im Westjordanland und Ostjerusalem Ende 2022 einzustellen. Zur Begründung hieß es, der Verkauf dort sei nicht mit den Werten des Unternehmens vereinbar.

Die Amadeu Antonio Stiftung fordert das Unternehmen auf, die Entscheidung rückgängig zu machen und bietet Gespräche an. Mit seiner Entscheidung folge der Eishersteller der Linie der antisemitischen Boykottbewegung BDS (Boycott, Divestment and Sanctions). Unter dem Deckmantel der "Israelkritik” verbreite BDS Hass, er das Klima gegen Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt vergifte, erklärte die Stiftung.