"Erdüberlastungstag" bereits am Donnerstag

"Erdüberlastungstag" bereits am Donnerstag

Berlin (epd). Bereits Ende Juli hat die Menschheit in diesem Jahr alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die der Planet innerhalb eines Jahres erzeugen und regenerieren kann. Der „Erdüberlastungstag“ (englisch: Earth Overshoot Day) falle in diesem Jahr auf den 29. Juli und sei damit mehr als drei Wochen früher als im vergangenen Jahr, teilten die Umweltorganisationen BUND und Germanwatch am Montag in Berlin mit. Berechnet wird der „Erdüberlastungstag“ vom Global Footprint Network.

Durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte sich der „Erdüberlastungstag“ im vergangenen Jahr auf den 22. August nach hinten verschoben. In diesem Jahr seien jedoch die nachhaltig nutzbaren Ressourcen wieder so früh verbraucht wie 2019, hieß es. Gründe seien der starke Anstieg der CO2-Emissionen um prognostizierte 6,6 Prozent gegenüber 2020, sowie der Verlust von 0,5 Prozent Biokapazität der Wälder, vor allem durch die rasante Abholzung des Amazonas-Regenwaldes.

Bei den Berechnungen werden nach Angaben des Netzwerkes zwei rechnerische Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen. In den 1970er Jahren lag der Tag wegen des geringeren Ressourcenverbrauchs noch im Dezember.

Um ihren Ressourcenbedarf nachhaltig zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung den Angaben zufolge derzeit rechnerisch 1,6 Planeten. Würden alle Länder so wirtschaften wie Deutschland, wären sogar drei Erden nötig.