Gedenken an Opfer der Loveparade-Katstrophe in Duisburg

Gedenken an Opfer der Loveparade-Katstrophe in Duisburg
21 Menschen verloren bei der Massenpanik auf der Duisburger Loveparade ihr Leben, hunderte wurden verletzt. Elf Jahre später erinnert die Stiftung Duisburg 24.7.2010 an die Opfer und spricht auch den Betroffenen der Flutkatastrophe Mut zu.

Duisburg (epd). Elf Jahre nach der Loveparade-Katastrophe in Duisburg haben am Samstag rund 150 Menschen der Opfer gedacht. Am Abend des 24. Juli 2010 sei für viele Menschen das gewohnte Leben weggebrochen, sagte der Sprecher des Kuratoriums der Stiftung Duisburg 24.7.2010, Jürgen Thiesbonenkamp, am Samstag an der Gedenkstätte der Katastrophe in Duisburg. „Hoffnungen und Leben waren zerstört.“ Die Bilder von damals kämen wieder hoch, „wenn wir die Menschen sehen, denen das Hochwasser Leben und Existenz zerstörte“, erklärte Thiesbonenkamp.

Vor elf Jahren waren bei einer Massenpanik im Zugangsbereich der Loveparade insgesamt 21 Menschen im Alter von 18 bis 39 Jahren gestorben und mehr als 600 verletzt worden. Hunderttausende Techno-Fans waren damals nach Duisburg gekommen, um auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs zu feiern.

Die Gedenkstätte am Ort der Loveparade-Katastrophe nannte Thiesbonenkamp einen Ankerplatz: „Hier können wir trauern, erinnern, hoffen und Kraft schöpfen gegen die Angst und die Wucht der Katastrophen,“ so der ehemalige Vorsitzende der Kindernothilfe. An diesem Ort wachse aber auch Hoffnung, Mut zum Handeln und Widerstandskraft. All das wünsche er nicht nur den Angehörigen der Opfer der Loveparade-Katastrophe des Jahres 2010, sondern auch den Menschen, die in den Hochwassergebieten „um ihre Angehörigen trauern und vor den Trümmern ihres Lebens stehen“, so Thiesbonenkamp.

Am Samstag erklangen am Ort der Katastrophe zu Beginn der Gedenkveranstaltung neben den 21 Glockenschlägen für die Toten der Loveparade auch ein 22. Glockenschlag für die überlebenden Opfer der Katastrophe, von denen viele schwer verletzt worden waren und teilweise traumatisiert sind. Ein 23. Glockenschlag galt der Solidarität mit den Hochwasseropfern in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Am Samstagnachmittag hatte in der evangelischen Salvatorkirche in Duisburg bereits ein Gedenkgottesdienst für die Angehörigen der Todesopfer vom 24. Juli 2010 stattgefunden. Am Freitagabend erinnerten zudem Bürgerinnen und Bürger mit der „Nacht der 1000 Lichter“ am Unglücksort an die Katstrophe.

Im Mai vergangenen Jahres war der Strafprozess am Landgericht Duisburg eingestellt worden, weil nach Überzeugung der Richter keinem der Angeklagten eine relevante individuelle Schuld an der Katastrophe bei der Loveparade 2010 zuzuschreiben war. Es habe sowohl vor der Musikveranstaltung als auch am Tag des Events ein kollektives Versagen von Verantwortlichen gegeben, so das Gericht.