BUND mahnt Gesamtkonzept für Hochwasserschutz an

BUND mahnt Gesamtkonzept für Hochwasserschutz an

Berlin (epd). Nach der Unwetterkatastrophe in Deutschland warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) vor übereilten Veränderungen beim Hochwasserschutz. So dürften Maßnahmen, die etwa einen kurzfristigen Schutz bei Starkregenereignissen bieten, langfristig nicht zur Verschärfung von Dürresituationen und Biodiversitätskrisen beitragen, erklärte der Umweltverband am Donnerstag in Berlin. Diese könnten zur Entwässerung der Landschaft führen.

Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt warnte davor, jetzt nach einfachen Lösungen zu suchen: „Diese Lösungen gibt es nicht.“ Zu oft werde entweder nach mehr Klimaschutz, mehr Klimafolgenanpassung oder mehr Katastrophenschutz gerufen. Doch es brauche eine Kombination aus allem.

Der Umweltverband hat dazu ein 16-Punkte-Papier veröffentlicht. Darin werden neben Klimaschutzmaßnahmen wie dem Ausstieg aus fossiler Energiegewinnung und einem CO2-Preis von 215 Euro pro Tonne bis 2030 mehr Raum für Bäche und Flüsse, die Renaturierung von Auen, mehr Überschwemmungsflächen, kein weiterer Ausbau von Flüssen für Schifffahrt oder Wasserkraft und weniger Flächenverbrauch gefordert.

Die Hochwasserkatastrophen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Bayern seien wie auch die Dürresommer der vergangenen Jahre Folgen der Klimakrise. „Komplexe Krisen wie die Klimakrise erfordern umfassende Strategien“, sagte Bandt: „Es braucht politische Weitsicht und Entschlossenheit.“ Vieles davon sei nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 in einer Flusskonferenz bereits vereinbart worden. Umgesetzt worden sei in den vergangenen 19 Jahren aber kaum etwas.