Städtebund fordert Reform des Bevölkerungsschutzes

Städtebund fordert Reform des Bevölkerungsschutzes

Berlin (epd). Nach der Flutkatastrophe fordert der Städte- und Gemeindebund eine Reform des Bevölkerungsschutzes. „Die Katastrophe zeigt einmal mehr, dass wir den zivilen Bevölkerungsschutz neu, besser und nachhaltiger aufstellen müssen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Dabei sollte laut Landsberg vor allem das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe deutlich gestärkt werden.

Der kommunale Spitzenvertreter sprach sich für modernisierte Warnsysteme aus. Sie sollten mit entsprechender Digitalisierung zum Kommunikationsnetz ausgebaut werden, „das auch noch funktioniert, wenn flächendeckend der Strom ausgefallen ist“. Ein batteriebetriebenes Radio gehöre in jeden Haushalt. Auch das richtige Verhalten in Gefahrensituationen, das Abstellen von Strom und Gas, das Nichtbetreten von Kellerräumen und das Vorhalten bestimmter Lebensmittelreserven sollte laut Landsberg zum Standard werden.

Nötig werde es zudem, im größeren Umfang als bisher Depots mit lebensnotwendigen Gegenständen vorzuhalten, die schnell an die Betroffenen verteilt werden könnten, erklärte Landsberg. Als Beispiele nannte Landsberg Notstromaggregate, Zelte, Decken, Hygieneartikel und medizinische Produkte.

Bei dieser Katastrophe sei zunächst der Eindruck entstanden, es handele sich um einen großen Starkregen, ohne dass das dramatische Ausmaß kommuniziert worden sei, kritisierte Landsberg. „Deswegen sind viele Bürgerinnen und Bürger von der Flutkatastrophe überrascht worden.“ Erschwerend sei hinzugekommen, dass auch die Mobilfunknetze sehr schnell ausgefallen seien.