UN: Zehntausende Menschen fliehen im Osten der DR Kongo vor Gewalt

UN: Zehntausende Menschen fliehen im Osten der DR Kongo vor Gewalt

Genf (epd). Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat mehr Schutz für die Bevölkerung im Osten der Demokratischen Republik Kongo gefordert. Zuletzt seien durch Attacken bewaffneter Gruppen in der Provinz Nord-Kivu knapp 20.000 Menschen vertrieben worden, erklärte UNHCR-Sprecher Babar Baloch am Freitag in Genf.

Trotz eines Anfang Mai verhängten Notstands terrorisierten bewaffnete Gruppen weiter die Bevölkerung, sagte Baloch. Erstmals seit zwei Jahren hätten Milizionäre der „Allied Democratic Forces“ (ADF) die Stadt Beni angegriffen. Die ADF-Miliz wurde gegründet, um die ugandische Regierung zu stürzen. Sie treibt jedoch auch in der Demokratischen Republik Kongo ihr Unwesen und versucht, einen islamisch-fundamentalistischen Gottesstaat zu errichten.

Baloch warnte vor einer Überlastung der humanitären Hilfe in Nord-Kivu. In den vergangenen zwei Jahren seien in der Provinz insgesamt zwei Millionen Menschen vor Gewalt und Konflikten geflohen. Das UNHCR braucht nach eigenen Angaben für seine Projekte in dem zentralafrikanischen Land 205 Millionen US-Dollar (174 Millionen Euro). Bisher sind davon erst 36 Prozent finanziert.