Düsseldorf (epd). Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) macht für die dramatischen Folgen der aktuellen Unwetter eine verfehlte Umweltpolitik mitverantwortlich. „Die katastrophalen Folgen der Starkregen der letzten Tage sind zu einem erheblichen Teil hausgemacht“, erklärte der nordrhein-westfälische BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht am Donnerstag in Düsseldorf. Bäche und Flüsse brauchten viel mehr Raum und ausreichend Hochwasserrückhalteräume. Stattdessen seien in der Vergangenheit etliche ehemalige Auenbereiche bebaut worden, kritisierte der Umweltschützer.
Sticht kritisierte zudem die Forstpolitik der Landesregierung: „Gerade auf den kahlgeschlagenen und großflächig abgeräumten Fichtenäckern in den Mittelgebirgen rauscht der Regen ungebremst ins Tal.“ Die künftige Waldpolitik müsse auf standortgerechte und naturnahe Waldökosysteme setzen, da nur diese ihre notwendige Funktion als Wasserspeicher erfüllen könnten.
Auch wenn die aktuelle Wetterlage sicherlich sehr außergewöhnlich sei, zeichne sich durch den fortschreitenden Klimawandel bereits eine zunehmende Intensität solcher Extremereignisse ab, warnte der BUND-Vorsitzende. Deshalb müsse die Landesregierung viel mehr Engagement beim Klimaschutz zeigen.