Söder zu Messerattacke: Sinnloses, brutales, verstörendes Verbrechen

Söder zu Messerattacke: Sinnloses, brutales, verstörendes Verbrechen

Würzburg (epd). Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die Messerattacke von Würzburg als „sinnloses, brutales, verstörendes Verbrechen“ bezeichnet. „Es tut so weh, es ist einfach unfassbar“, sagte ein sichtlich bewegter Regierungschef während der Gedenkfeier für die Opfer und deren Angehörigen am Sonntag im Würzburger Kiliansdom. Die Nachricht von der Tat des 24-Jährigen mit drei ermordeten Frauen und sieben zum Teil schwer verletzten Menschen habe „die Angehörigen, die ganze Stadt und alle ins Herz“ getroffen, sagte Söder. „Alles ist seit Freitag anders.“

Der CSU-Politiker warnte davor, diese „hasserfüllte Tat“ mit Hass oder Rache zu beantworten. Er mahnte, keinen Klischees oder Vorverurteilungen zu folgen. Diese würden den Opfern und Angehörigen nicht helfen, sondern nur noch weitere Wunden reißen. Der Täter habe zwar einen Migrationshintergrund, aber es hätten eben „auch Bürger mit Migrationshintergrund geholfen“, den Täter aufzuhalten: „Gut und Böse sind keine Frage von Religion oder Nationalität, sondern sie sind häufig nicht zu erklären.“ Söder versprach den Opfern und Angehörigen: „Wir sind bei Ihnen, Sie sind nicht allein.“

An der ökumenischen Gedenkfeier im katholischen Würzburger Kiliansdom, der nur wenige hundert Meter vom Tatort am Barbarossaplatz entfernt liegt, nahmen auch mehrere Familien und Angehörige der Opfer teil. Neben Ministerpräsident Söder und Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) waren aus der Landespolitik neben Landtagspräsidentin Ilse Aigner deren Amtsvorgängerin Barbara Stamm und Innenminister Joachim Herrmann (alle CSU) in den Dom gekommen. Auch der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, nahm an der Trauerfeier teil.

Am Freitag hatte ein 24-jähriger Somalier drei Frauen im Alter von 82, 49 und 24 Jahren in einem Kaufhaus mit einem Küchenmesser erstochen. Nach der Tat verletzte er noch mehrere Personen teils schwer, darunter drei Frauen im Alter von 39, 52 und 73 Jahren sowie ein 11-jähriges Mädchen und einen 16-Jährigen. Die Ermittler stufen den Mann momentan als psychisch belasteten Einzeltäter ein. Sie prüfen aber auch ein mögliches islamistisches Motiv.