Erzbischof Schick: Umweltverschmutzung ist Sünde

Erzbischof Schick: Umweltverschmutzung ist Sünde

Bonn (epd). Die katholische Kirche fordert mehr Anstrengungen für einen sozialen und ökologischen Umbau der Gesellschaft. Es sei von zentraler Bedeutung, einen Ordnungsrahmen zu schaffen, der zugleich Innovationen und das Gemeinwohl fördere, heißt es in der am Mittwoch vorgestellten Studie „Wie sozial-ökologische Transformation gelingen kann“ der Kommission Weltkirche der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.

Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche, Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg), betonte anlässlich der Vorstellung der Studie, spätestens seit der 2015 von Papst Franziskus vorgelegten Umwelt-Enzyklika „Laudato si’“ müsse „klar sein, dass Umweltverschmutzung Sünde ist. Jeder Christ muss ein Klimaschützer sein“. Die Studie stelle fest, dass die katholische Kirche mit ihrer globalen Organisationsstruktur und ihren spirituellen wie materiellen Ressourcen einen erheblichen Beitrag zur Transformation leisten könne. Dieses Potenzial, so Erzbischof Schick, müsse sie ausschöpfen.

Nach den Worten von Johannes Wallacher von der Hochschule für Philosophie in München hat unter anderem ein „Markt- und Staatsversagen“ zur Folge, dass die wahren Kosten der fortwährenden Umwelt- und Klimabelastung von unbeteiligten Dritten - beispielsweise zukünftigen Generationen oder den schwächsten Gliedern in der Produktionskette - getragen werden müssten. Darüber hinaus werde eine sozial-ökologische Transformation durch ungelöste Verteilungskonflikte, ungleiche Machtverhältnisse sowie mangelnden Mut zu politischer Gestaltung und Kommunikation behindert. Wallacher ist Vorsitzender der Sachverständigengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“ der Kommission Weltkirche.

Die Sachverständigen der Studie empfehlen multilaterale Vereinbarungen über weltweite CO2-Mindestpreise. Von den Regierungen, Unternehmen und Finanzinstitutionen wohlhabender Länder fordern sie „weit höhere Technologie- und Finanzhilfen, um nachhaltige Technologien auch in ärmeren Ländern flächendeckend zu etablieren“. Zumutungen und Handlungschancen des Wandels müssten fair verteilt, Machtfragen klar benannt werden, forderte Wallacher.