Medica Mondiale: Gewalt gegen Frauen in Krisengebieten nimmt zu

Medica Mondiale: Gewalt gegen Frauen in Krisengebieten nimmt zu

Köln (epd). Die Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale warnt vor zunehmender Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Kriegen und Krisengebieten. Als Folge der Corona-Pandemie habe das Ausmaß sexualisierter Gewalt gegen Frauen zugenommen, erklärte die Organisation am Mittwoch in Köln anlässlich des Welttags zur Beseitigung sexueller Gewalt in Konflikten (19. Juni). Betroffen davon sei unter anderem die Demokratische Republik Kongo.

So habe eine Partnerorganisation von Medica Mondiale im Kongo in den vergangenen Monaten die Zunahme insbesondere von Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen dokumentiert. „Immer wieder erlebten Frauen und Mädchen sexualisierte Gewalt, wenn sie wegen angeblicher Verstöße gegen Corona-Maßnahmen von Sicherheitskräften bedroht werden“, sagte die Leiterin des Bereichs Kommunikation und Politik bei Medica Mondiale, Sara Fremberg. Zudem hätten Schulschließungen zu erhöhter Kriminalität unter Jugendlichen und zu sexualisierten Übergriffen auf Frauen und Mädchen geführt. Überdies habe der Ausbruch des Vulkans Nyiragongo die Situation von Frauen und Mädchen weiter verschlechtert.

„Sexualisierte Kriegsgewalt ist ein schweres Menschenrechtsverbrechen, das Betroffene und Gesellschaften über mehrere Generationen hinweg schwer traumatisiert und den Aufbau von Frieden verhindert“, betonte Fremberg. Medica Mondiale fordere daher die Bundesregierung auf, sich gezielt für die Rechte und den Schutz von Frauen und Kindern einzusetzen.

Dazu gehöre auch der Schutz der Frauen in Afghanistan: „Sexualisierte Kriegsgewalt endet nicht mit einem Friedensabkommen - schon gar nicht, wenn Frauen von den Friedensverhandlungen ausgeschlossen sind“, sagte Fremberg. Deutschland trage auch nach Abzug der Bundeswehr weiter Verantwortung und müsse Frauenrechtsaktivistinnen bei akuter Bedrohung Visa und einen gesicherten Aufenthalt in Deutschland gewähren.