Chemnitz (epd). Die Brennnessel ist zur Heilpflanze des Jahres 2022 gekürt worden. Das eher unbeliebte Gewächs sei als „einheimische Pflanze so ungeheuer vielseitig nutzbar“, teilte der Juryvorsitzende und Heilpraktiker Konrad Jungnickel am Mittwoch in Chemnitz mit. Die „Heilpflanze des Jahres“ wird seit 2003 im Auftrag des Vereins zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e.V. oder NHV Theophrastus, bestimmt.
Zweck dieser Aktivität sei es, auf Schätze der Natur aufmerksam zu machen und traditionelles und modernes naturheilkundliches Wissen weiterzugeben, hieß es. 2021 ist der Meerrettich die Heilpflanze des Jahres.
Von der Brennnessel könne das gesamte Kraut und sogar die Wurzel therapeutisch genutzt werden, hieß es weiter. Die Pflanze habe unter anderem eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Sie helfe nicht nur bei Gelenkschmerzen und rheumatischen Erkrankungen, sondern sei auch bei Harnwegsinfekten wirksam. Auch als Mittel gegen Haarausfall oder zur Potenzsteigerung finde sie Anwendung.
Die Pflanze sei zudem „wichtig für ein ausgeglichenes Zusammenspiel der Natur“, erklärte Jungnickel. Sie sei fast ausschließliches Nahrungsmittel für die Raupen einiger Schmetterlingsarten und sollte daher nicht schonungslos aus den Gärten verbannt werden.