Berlin (epd). Mehrere Tage nach dem Vulkanausbruch im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben von Helfern noch immer fast 250 Kinder von ihren Eltern getrennt. Sie harrten größtenteils in Notunterkünften aus, erklärte die Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ am Donnerstag in Berlin. Aus Angst vor einem neuen Ausbruch wurden inzwischen Zehntausende Menschen aufgefordert, die Millionenstadt Goma am Fuße des Vulkans Nyiragongo zu verlassen - inmitten der Fluchtbewegungen könnten so noch mehr Kinder von ihren Eltern getrennt werden, mahnt die Hilfsorganisation.
„Unsere Teams stoßen in den Unterkünften auf unbegleitete Kinder, Mädchen und Jungen, die Gefahr laufen, missbraucht oder ausgebeutet zu werden, wenn sich niemand um sie kümmert“, sagte der Länderdirektor von „Save the Children“ in der DR Kongo, Amavi Akpamagbo. „Neben der Suche nach Familienangehörigen stehen der Schutz und die psychologische Unterstützung aller Kinder im Zentrum unseres Einsatzes.“
Beim Ausbruch des Nyiragongo am vergangenen Samstag floss Lava in Wohngebiete und zerstörte „Save the Children“ zufolge etwa 1.000 Häuser in vier Dörfern, sechs Schulen und die lebenswichtige Infrastruktur. In dem darauffolgenden Chaos seien mehr als 900 Kinder identifiziert worden, die von ihren Eltern getrennt waren. Die meisten der betroffenen Familien hätten inzwischen wieder zusammengefunden.