Kirchenbuchportal führt jetzt auch katholischen Bestand

Historische Kirchenbücher
© epd-bild/Susanne Huebner
Historische Kirchenbücher. Mehr als 110.000 Kirchenbücher sind über das Portal "Archion" inzwischen online zugänglich. Nun kommen erstmals katholische Urkunden aus dem Bistum Hildesheim dazu.
Kirchenbuchportal führt jetzt auch katholischen Bestand
Mehr als 110.000 Kirchenbücher sind über das Portal "Archion" inzwischen online zugänglich. Nun kommen erstmals katholische Urkunden aus dem Bistum Hildesheim dazu.

Die Kirchenbücher des Bistumsarchivs Hildesheim sind ab Ende Mai an auf dem Kirchenbuchportal "Archion" einzusehen. Damit veröffentliche erstmals ein katholisches Archiv seinen digitalen Bestand auf der ursprünglich evangelischen Plattform, teilte "Archion"-Geschäftsführer Harald Müller-Baur dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Stuttgart mit. Müller-Baur sieht in dem Schritt einen "ökumenischen Meilenstein" für die Forschung in Kirchenbüchern.

Der Bestand des Bistumsarchivs umfasst den Angaben zufolge Verzeichnisse aus den Städten Braunschweig, Celle, Göttingen, Hannover und Hildesheim. Er dokumentiert Taufen, Trauungen, Sterbefälle, Firmungen sowie alphabetische Register aus dem 17. - 20. Jahrhundert. Da bei "Archion" die evangelischen Kirchenbücher der Städte Hannover, Braunschweig und Celle bereits zum festen Bestandteil gehören, sei es Benutzern nun möglich, an einem einzigen digitalen Ort konfessionsübergreifende Forschung zu betreiben, hieß es weiter.

Einblick in die Digitalisierungsarbeit des Kirchenbuchportals "Archion" in Hildesheim.

Bestand wird laufend erweitert

Das Hildesheimer Archiv hat sich laut Mitteilung zu einer Doppelveröffentlichung entschlossen. Die Daten erscheinen einerseits beim kostenpflichtigen evangelischen Portal "Archion", andererseits beim kostenlosen katholischen Portal "Matricula". Damit solle der Nutzerkreis erweitert und die ökumenische Forschung erleichtert werden, sagte Thomas Scharf-Wrede, Direktor des Bistumsarchivs.

Das Kirchenbuchportal "Archion" wurde im Mai 2013 von der Evangelischen Kirche in Deutschland gemeinsam mit elf evangelischen Landeskirchen ins Leben gerufen. Derzeit sind dort nach eigenen Angaben mehr als 110.000 Kirchenbücher online einsehbar, der Bestand werde täglich erweitert. Kirchenbücher sind insbesondere für Familienforscher von großer Bedeutung.