"Brot für die Welt" fordert Aufgabe des Corona-Patentschutzes

"Brot für die Welt" fordert Aufgabe des Corona-Patentschutzes

Frankfurt a.M. (epd). Die Referentin für internationale Gesundheitspolitik bei „Brot für die Welt“, Mareike Haase, hat auf dem 3. Ökumenischen Kirchentag die Aufgabe des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe gefordert. Es sei wichtig, schnell in Verhandlungen darüber einzutreten, um auch die Bevölkerung in armen Ländern versorgen zu können, sagte sie am Samstag im Rahmen der digitalen Veranstaltung „Ist die Welt in Ordnung?“ in Frankfurt am Main. Die Aufgeschlossenheit der US-amerikanischen Regierung dafür sei ein ermutigendes Zeichen.

Zwar sei der Wunsch der Pharmafirmen nach Patentschutz nachvollziehbar, sagte die Referentin. Aber die Corona-Pandemie bedeute eine internationale Notlage. Für die Dauer einer solchen Pandemie habe die Welthandelsorganisation die Möglichkeit geschaffen, den Patentschutz befristet auszusetzen. In die Entwicklung der Impfstoffe seien auch viele Steuermittel geflossen, gab Haase zu bedenken. Daher habe die Gesellschaft das Recht, die schlimme humanitäre Lage in anderen Ländern und die dadurch bedingten Verluste der Weltwirtschaft gegen das Unternehmensinteresse in die Waagschale zu werfen.