Moderator Hirschhausen: Kirchen müssen noch mehr fürs Klima tun

Moderator Hirschhausen: Kirchen müssen noch mehr fürs Klima tun

Frankfurt a.M. (epd). Der Arzt und Buchautor Eckart von Hirschhausen fordert ein verstärktes und sichtbareres Engagement der Kirchen für den Klimaschutz. Die Spitzenrepräsentanten der Kirchen hätten sich dazu zwar klar positioniert, auch gebe es „tolle“ kirchliche Projekte wie den CO2-Kompensationsfonds „Klimakollekte“, sagte Hirschhausen in einem Beitrag für epd video. Aber in den Gemeinden könne noch mehr getan werden. Jede konfessionelle Kita und jedes kirchliche Krankenhaus sollte Solarenergie auf dem Dach haben, betonte der Mediziner.

Auch von dem am Donnerstag beginnenden 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main erhofft sich der Moderator ein Signal für mehr Klimaschutz. Er sei froh, dass sein „Herzensanliegen“, die Bewahrung der Schöpfung, ein bedeutender Teil des reduzierten Programms sei, erklärte Hirschhausen, der eine Bibelarbeit bei dem Laienfest halten wird. Der Ökumenische Kirchentag vom 13. bis 16 Mai findet wegen der Corona-Pandemie dezentral und digital statt.

Zur Bedeutung der Kirchen für die Gesellschaft sagte Hirschhausen: „Menschen suchen nach Orientierung, nach Sinn“. Da hätten „die Kirchen viel zu bieten“. Unter anderem hätten sie schon immer eine Idee von Generationengerechtigkeit gehabt und nicht-materialistisches Denken propagiert.

Hirschhausen hob die Verantwortung der gegenwärtigen Generation für die Zukunft der Menschheit hervor. „Die nächsten Generationen werden auf uns schauen und werden sagen: Was habt ihr 2021 gemacht?“, sagte der Moderator. „Ich wünsch uns allen, dass wir dann gute Antworten haben“, erklärte der Autor, der sich mit seiner Stiftung „Gesunde Erde - Gesunde Menschen“ für Klimaschutz engagiert.

Der evangelische Talkmaster, der schon mehrfach Gast bei Kirchentagen war, bedauerte, dass der Kirchentag diesmal nicht in gewohnter Form stattfinden kann. „Ich vermisse schon das Miteinander, das Singen, das Tanzen, das Gespür, dass man nicht alleine ist, wenn man diese Welt ein bisschen besser machen möchte.“ Andererseits könnte die digitale Veranstaltung nun vielleicht Menschen erreichen, „für die diese gedrängte Atmosphäre nicht das richtige war“.