Afrikanische Länder fordern Rückkehr zur Demokratie im Tschad

Afrikanische Länder fordern Rückkehr zur Demokratie im Tschad

Frankfurt a.M., N'Djamena (epd). Nach der Machtübernahme durch das Militär im Tschad hat die Afrikanische Union (AU) eine schnelle Rückkehr zur Demokratie gefordert. Der Friedens- und Sicherheitsrat der Organisation drückte in einem am Freitagabend verabschiedeten Kommuniqué seine tiefe Besorgnis über die Schaffung des militärischen Übergangsrats aus, der seit Dienstag in dem zentralafrikanischen Land an der Macht ist.

Das Militär müsse sich an seine in der Verfassung festgelegte Rolle halten und die Macht schnell an eine zivile Regierung übergeben, heißt es in der Verlautbarung. Um die verfassungsmäßige Ordnung wiederherzustellen, müsse ein nationaler Dialog mit allen gesellschaftlichen Akteuren beginnen. Der Rat äußerte sich zudem tief besorgt über die zunehmende Gewalt im Sahel aus und verurteilte die Tötung des tschadischen Präsidenten Idriss Déby.

Déby war nach Armeeangaben bei Kämpfen mit Rebellen verletzt worden und kurz darauf gestorben. Das Militär löste daraufhin die Nationalversammlung und die Regierung auf. Der Sohn des verstorbenen Präsidenten, General Mahmat Idriss Déby, tritt seither als Präsident des militärischen Übergangsrats auf.

Seit mehreren Tagen liefert sich die Armee des Tschads heftige Kämpfe mit Rebellen, die aus ihren Rückzugsgebieten in Libyen von Norden her einfielen und die Region weiter destabilisieren. Zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs hatten sich bestürzt über Débys Tod geäußert und seinen Einsatz gegen den Terrorismus in der Sahel-Region gewürdigt.