Neue Polizei-Leitung nach Munitionsaffäre

Neue Polizei-Leitung nach Munitionsaffäre

Dresden (epd). Nach staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen mehrere Polizisten in Sachsen wegen gestohlener Munition gibt es erste personelle Konsequenzen. Mit sofortiger Wirkung wurden am Mittwoch der Präsident des Landeskriminalamts, Petric Kleine (58), und der für die Spezialkräfte zuständige Abteilungsleiter, Sven Mewes (60), ihrer Funktionen entbunden, wie das Innenministerium in Dresden mitteilte.

Neue Chefin des LKA ist die bisherige Präsidentin der Polizeidirektion Chemnitz, Sonja Penzel. Die 48-jährige Polizistin und Juristin bringe durch frühere Leitungsfunktionen im LKA sowie bei der Kriminalpolizeiinspektion Leipzig beste Voraussetzungen mit in das Amt, hieß es.

Hintergrund des Personalwechsels sind die am 30. März bekanntgewordenen staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen 17 Polizeibeamte des Mobilen Einsatzkommandos Dresden. Sie müssen sich wegen Diebstahls oder Beihilfe zum Diebstahl, Verstoßes gegen das Waffengesetz und Bestechlichkeit verantworten. Vier Beamte stehen dabei im Verdacht, 7.000 Schuss Munition aus ihnen zugänglichen Beständen der sächsischen Polizei im November 2018 entwendet zu haben. Diese sollen sie als Bezahlung für ein Schießtraining auf einer privaten Schießanlage in Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow verwendet haben.

Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) erklärte, ein personeller Neustart in der Führung des LKA sowie der Spezialeinheiten sei nötig, um Vertrauen "in die für die Kriminalitätsbekämpfung in ganz Sachsen zentrale Behörde und ihre Führung wiederherzustellen".