Präventionsbeauftragte: Sexuelle Bildung gegen sexualisierte Gewalt

Präventionsbeauftragte: Sexuelle Bildung gegen sexualisierte Gewalt

Bonn (epd). Auf die Bedeutung von sexueller Bildung zur Vorbeugung von sexualisierter Gewalt haben die Präventionsbeauftragten der katholischen Bistümer hingewiesen. "Mit Blick auf die katholische Kirche wurde oft der Mangel an qualifizierter Sexualpädagogik in vielen ihrer Einrichtungen kritisiert", hieß es am Dienstag zur Vorstellung eines entsprechenden Positionspapiers der Bundeskonferenz der Präventionsbeauftragten der deutschen Bistümer und Erzbistümer. Fachleute bewerteten dies als Risikofaktor für das Ausüben sexualisierter Gewalt.

"Wir haben die Schnittstelle von Prävention und sexueller Bildung herausgearbeitet", erklärte Ann-Kathrin Kahle vom Arbeitskreis der Bundeskonferenz Prävention, in dem das Positionspapier erarbeitet wurde: "Damit beschreiben wir das Zusammenspiel beider Fachbereiche, wovon wiederum beide profitieren sollen." Prävention könne nicht auf Elemente der sexuellen Bildung verzichten, wenn sie ihrem ganzheitlichen Anspruch genügen wolle: "Denn erfolgreiche Prävention muss das Recht auf Sexualität und auf Schutz vor sexualisierter Gewalt gleichermaßen beinhalten."

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann begrüßte das Anliegen, eine vertiefte Debatte zum Verhältnis von sexueller Bildung und Präventionsarbeit anzuregen. Seit über zehn Jahren engagiere sich die katholische Kirche in Deutschland intensiv in der Prävention gegen sexuelle Gewalt, erklärte der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Bereich und für Fragen des Kinder- und Jugendschutzes. Er sei froh, dass die Präventionsbeauftragten der Bistümer mit diesem Papier auf die wichtige Verbindung von Präventionsarbeit und sexueller Bildung hinweisen.