Bedford-Strohm kritisiert Rassismus gegen indigene Papuas

Bedford-Strohm kritisiert Rassismus gegen indigene Papuas

München (epd). Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat die anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in Westpapua auf der Westhälfte der Insel Neuguinea angeprangert. In Westpapua, das zur Republik Indonesien gehört, gebe es seit vielen Jahrzehnten eine Form von Rassismus, der sich gegen indigene Papuas richte, sagte der Bischof am Montag in seinem online vorgetragenen Bericht vor der evangelischen Landessynode. Die Papuas würden als Bürger zweiter Klasse behandelt, von den West-Indonesiern als "Schwein", "Tier, "Affe" oder "Hund" bezeichnet und seien täglicher Gewalt und Ungleichbehandlung ausgesetzt.

Aus Angst vor der Präsenz des Militärs, durch gewaltsame Razzien oder die Zerstörung ihrer Häuser seien derzeit 60.000 Papuas auf der Flucht, erklärte Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. Diese Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, suchten vermehrt Zuflucht in den Flüchtlingscamps in Papua-Neuguinea an der Grenze zu Westpapua, Man verurteile die Menschenrechtsverletzungen und die rassistische Diskriminierung indigenen Papuas mit allem Nachdruck, sagte der Bischof, der sich bei einem Besuch in Papua-Neuguinea informiert hatte.

Die lutherische Kirche von Papua-Neuguinea ist seit vielen Jahrzehnten eine Partnerkirche der bayerischen Protestanten.