US-Regierung wegen Migration unter Druck

US-Regierung wegen Migration unter Druck

Oaxaca de Juárez, Washington (epd). Die zunehmende Zahl von Migranten an der Südgrenze zu Mexiko setzt die US-Regierung unter Druck. Am Sonntag (Ortszeit) rief Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas Flüchtlinge und Wanderarbeiter dazu auf, sich nicht auf den Weg Richtung USA zu machen. "Kommt nicht, die Grenze ist geschlossen", sagte er laut US-Medien. Präsident Joe Biden erklärte, er werde wegen der Krise selbst an die Grenze reisen.

Seit Biden am 20. Januar sein Amt angetreten hat, sind wesentlich mehr Menschen an der Grenze angekommen als zuvor. Im Februar nahm die US-Grenzpolizei eigenen Angaben zufolge 100.441 Personen fest, 28 Prozent mehr als im Monat zuvor. Im März sind es täglich rund 4.000. Auch die Zahl der unbegleiteten Minderjährigen hat zugenommen. Allein im Februar seien knapp 9.500 aufgegriffen worden, teilte die US-Grenzpolizei mit. "Wir reden den Minderjährigen zu, nicht zu kommen", erklärte Mayorkas.

Wegen der Corona-Sicherheitsmaßnahmen, die der ehemalige US-Präsident Donald Trump eingeführt hat, dürfen die Migranten nicht in die USA einreisen. Zudem sitzen seit langem zahlreiche Asylsuchende auf der mexikanischen Seite der Grenze fest. Biden hatte zwar eine Regelung Trumps aufgehoben, nach der die Asylbewerber im Nachbarland auf die Entscheidung der US-Behörden warten müssen. Dennoch konnten bislang nur etwa 2.000 von 25.000 Asylbewerbern die Grenze regulär überschreiten.

Wegen der vielen Migranten und Geflüchteten rechnen Hilfsorganisationen in Mexiko mit großen Problemen. "Die Menschen kommen, einer nach dem anderen, und da sie nicht weiterreisen können, werden sich alle hier an Grenze niederlassen", sagte Pfarrer Juan Fierro García von der Migrantenherberge "El Buen Samaritano" in Ciudad Juárez dem epd.

Die mexikanische Regierung hat sich indes bereiterklärt, die Südgrenze zu Guatemala stärker zu kontrollieren, um die Migration einzudämmen. Nach Angaben der Einwanderungsbehörde des Landes wurden am Freitag Nationalgardisten in die Region mobilisiert, um Reisepapiere zu prüfen und Gesundheitschecks vorzunehmen.