Genf (epd). Der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, hat das mangelnde Engagement der Weltgemeinschaft für eine friedliche Lösung des seit zehn Jahren andauernden Syrienkonflikts angeprangert. Die Welt habe die Syrer im Stich gelassen, erklärte Grandi am Montag in Genf. Ein Jahrzehnt Tod, Zerstörung und Flucht liege hinter Syriens Menschen. Grandi betonte, dass er mit schwerem Herzen auf den Konflikt schaue, der am 15. März 2011 mit Protesten gegen das Regime von Machthaber Baschar al-Assad seinen Anfang nahm.
Der UN-Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, erklärte vor dem Sicherheitsrat in New York, dass die Tragödie in Syrien als eines der dunkelsten Kapitel in die jüngere Geschichte eingehen werde. Pedersen rief den Sicherheitsrat auf, auf ein Ende des Konflikts hinzuarbeiten.
Die Proteste gegen Assad entwickelten sich zu einem Bürgerkrieg, in dem Rebellen und Terrorgruppen weite Regionen Syriens eroberten. Mit Hilfe Russlands und des Irans konnte Assad seine Gegner in den meisten Gebieten zurückdrängen und besiegen. Hunderttausende Menschen wurden in den vergangenen zehn Jahren getötet. Mehr als zwölf Millionen Frauen, Männer und Kinder sind auf der Flucht.