Ex-Nationalspieler Asamoah für Anti-Rassismus-Regeln im Fußball

Ex-Nationalspieler Asamoah für Anti-Rassismus-Regeln im Fußball

Essen (epd). Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler Gerald Asamoah plädiert dafür, Trainer, Jugendbetreuer und Schiedsrichter im Umgang mit rassistischen Ausfällen von Fußballfans zu schulen. Bei einer Online-Diskussion der Mercator Stiftung sagte er am Donnerstagabend, rund um Fußballspiele müsse es klare Regeln für den Umgang mit allen geben, die Spieler rassistisch beleidigten.

In solchen Fällen komme es auch darauf an, dass die Mannschaften gemeinsam die Opfer von Beleidigungen unterstützten, sagte Asamoah. Er lobte die Reaktion der Mannschaft von Bayern München, die geschlossen das Spielfeld verlassen habe, als Jerome Boateng von den Rängen angepöbelt worden sei. Er selbst versuche mit Menschen, die andere rassistisch beleidigten, ins Gespräch zu kommen und frage sie, warum sie sich so äußerten.

Asamoah, der aus Ghana stammt, spielte viele Jahre beim Bundesligisten Schalke 04 und bei den Fußballweltmeisterschaften 2002 und 2006 in der deutschen Nationalmannschaft. In seiner aktiven Zeit sei er selbst ausgepfiffen und wegen seiner Hautfarbe beleidigt worden, berichtete der heutige Fußball-Manager. Auch im Amateur-Fußball erlebe er heute rassistische Ausfälle. So seien Kinder, die mit seinem Sohn spielten, von ihren Eltern mit Worten angefeuert worden wie: "Hau den Neger weg!".