DRK-Studie: Übergriffe gehören zum Alltag im Rettungsdienst

DRK-Studie: Übergriffe gehören zum Alltag im Rettungsdienst

Berlin (epd). Rettungskräfte erleben nach eigener Aussage mindestens einmal im Jahr Gewalt. Verbale Übergriffe kämen dabei am häufigsten vor, teilte das Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Donnerstag in Berlin mit. 40,3 Prozent des Personals sind danach ausschließlich von verbaler Gewalt betroffen, etwa ein Drittel beschreibt sowohl verbale als auch körperliche Übergriffe. Ausschließlich tätliche Übergriffe wurden in einer Umfrage des DRK von 14,1 Prozent der Befragten genannt. Die Täter seien in drei Viertel der Fälle die Patienten selbst.

"Die Ergebnisse sind erschreckend. Wir müssen leider feststellen, dass Beleidigungen, Beschimpfungen und auch körperliche Übergriffe mittlerweile zum Alltag im Rettungsdienst gehören", sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt. Sie sprach sich dafür aus, Rettungsdienst-Mitarbeiter für solche Situationen besser zu schulen und Straftäter konsequent zu verfolgen.

Der Studie zufolge spielen sich mit 52 Prozent die häufigsten Gewaltanwendungen im innerstädtischen Bereich ab, gefolgt von sozialen Brennpunkten. An dritter Stelle kommen bürgerliche Wohngegenden und Großveranstaltungen. Bei den tätlichen Übergriffen werde vor allem geschlagen, getreten und geschubst. "Es ist seitens der Patienten in zunehmendem Maße ein teilweise überzogener Anspruch gegenüber dem Rettungspersonal festzustellen. Ein Anspruchsdenken hat es schon immer gegeben, aber es wurde nicht versucht, es mit Gewalt durchzusetzen", sagte Studienleiter Peter Sefrin.

Bei der nicht repräsentativen Studie wurden 425 Fragebogen von Notfallsanitätern, Rettungsassistenten, Rettungssanitätern und weiteren Rettungsdienstmitarbeitern ausgewertet. Die Daten wurden von August bis November 2019 erhoben.