Digitaler Tanz-Protest "One Billion Rising" gegen Gewalt an Frauen

Digitaler Tanz-Protest "One Billion Rising" gegen Gewalt an Frauen

Berlin (epd). Bundesweit ist am Sonntag mit einer digitalen Tanz-Demo gegen Gewalt an Frauen und Mädchen protestiert worden. Mit dem weltweiten Aktionstag "One Billion Rising" ("Eine Milliarde erhebt sich") wird jährlich am Valentinstag auf die Opfer von männlicher Gewalt und Zwangsheirat aufmerksam gemacht. Nach UN-Schätzungen ist weltweit jede dritte Frau von Gewalt betroffen. Das sind etwa eine Milliarde (Englisch: One Billion) Frauen und Mädchen.

Wegen der Corona-Pandemie fand die zentrale Tanz-Demo vor dem Brandenburger Tor in Berlin nur im kleinen Rahmen statt und wurde live gestreamt. Getanzt wurde die Hymne der Bewegung "Break The Chain" von 2012. Die Organisatorinnen vom Berliner Mädchen- und Jungensportzentrum Centre Talma hatten zuvor das Motto ausgegeben: "Lasst uns gemeinsam tanzen, sicher zu Hause und digital."

Unterstützt wurden sie unter anderen von der Sängerin Jocelyn B. Smith, dem Rapper Eko Fresh und der Berliner Frauenrechtlerin Seyran Ates. Die Schirmherrschaft hatte der Berliner Gleichstellungssenatorin Dilek Kalayci (SPD). In der Pandemie steige die Gewalt gegen Frauen, sagte Kalayci. Deshalb sei es wichtig, ein Zeichen zu setzen: "Tragen Sie dazu bei, dass keine Frau mit Gewalt allein bleibt."

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sagte in einer Videobotschaft, Gewalt gehe uns alle an: "Ich möchte, dass niemand wegsieht, wenn Mädchen und Frauen Gewalt angetan wird."

Der weltweite Aktionstag wurde 2012 von der US-Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 120 Länder an der Aktion. In Deutschland fanden 2020 Tanz-Demos in über 170 Städten statt.