Potsdam/Rom (epd). Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Ottmar Edenhofer, berät künftig die katholische Kirche in Entwicklungsfragen der Menschheit. Wie das Institut am Dienstag in Potsdam mitteilte, wurde Edenhofer von Papst Franziskus in das "Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen" des Vatikans berufen. Auftrag des erst seit 2017 bestehenden Gremiums ist demnach die Stärkung von Gerechtigkeit - insbesondere für Flüchtlinge und Staatenlose, die ihre Heimat aufgrund von Gewalt, wirtschaftlichen Krisen oder Naturkatastrophen verlassen mussten, sowie für Kranke und Arme.
Edenhofer sagte zu seiner Berufung, durch die Destabilisierung des Klimas ausgelöste Wetterextreme trieben bereits heute weltweit Migrationsbewegungen an. Dürren könnten schwelende Konflikte gewaltsam aufflammen lassen und Ernteausfälle die Nahrungsmittelpreise in die Höhe treiben. "Leider ist zu befürchten, dass bei einer weiteren fortschreitenden Erwärmung des Planeten Migration und Konflikte weiter zunehmen werden. Die Klimafrage ist ganz fundamental auch eine Gerechtigkeitsfrage. Es ist deshalb eine große Ehre und Verantwortung zugleich, den Heiligen Stuhl in diesen wichtigen Belangen wissenschaftlich zu beraten", sagte der Forscher.
