US-Kirchenvertreter fordern Trump-Rücktritt

US-Kirchenvertreter fordern Trump-Rücktritt

Washington (epd). Führende US-amerikanische Kirchenvertreter haben Präsident Donald Trump zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Trump habe mit seinen "Handlungen und Worten" die Sicherheit der USA und die staatlichen Institutionen gefährdet, hieß es in einem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten offenen Brief nach der gewaltsamen Erstürmung des US-Kongresses durch Trump-Anhänger am 6. Januar. Trump hatte die Demonstranten zuvor zu Protesten ermuntert.

Zu den Unterzeichnern zählen der Präsident des ökumenischen Nationalen Kirchenrates, Jim Winkler, die leitende Bischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika, Elizabeth Eaton, der leitende Bischof der anglikanischen Episkopalkirche, Michael Curry sowie Franklyn Richardson, der Vorsitzende der Konferenz nationaler schwarzer Kirchen.

Sollte Trump nicht gehen, müssten gesetzliche Wege gefunden werden, seinen Rücktritt zu bewirken, heißt es in dem offenen Brief an US-Vizepräsident Mike Pence, das Kabinett und den Kongress weiter. Auch im Kongress mehren sich Stimmen für Trumps Rücktritt. Die Demokraten bereiten Medienberichten ein Amtsenthebungsverfahren vor. Bei dem Ansturm am Mittwoch kamen fünf Menschen ums Leben, unter ihnen ein Polizist.

Die Kirchenvertreter verlangten auch, Personen zur Rechenschaft zu ziehen, die Trumps "falsche Behauptungen über die Wahlen" verbreiteten. Der Präsident hat immer wieder öffentlich behauptet, er habe die Präsidentschaftswahl im November gegen den Demokraten Joe Biden gewonnen.

Auch der Präsident der Kommission für Ethik und Religionsfreiheit im Südlichen Baptistenverband, Russell Moore, verlangte Trumps Rücktritt. "Menschen sind tot", schrieb Moore auf Twitter. "Könnten Sie bitte zurücktreten und unser Land heilen lassen?" Die Southern Baptist Convention ist die größte protestantische Kirche der USA. Trumps Amtszeit geht am 20. Januar zu Ende.