Hilfswerk: Zahl der Blinden und Sehbehinderten weltweit steigt

Hilfswerk: Zahl der Blinden und Sehbehinderten weltweit steigt

Bensheim (epd). Die Zahl der Blinden und Sehbehinderten nimmt weltweit zu. Die Weltgesundheitsorganisation WHO führe dies vor allem auf die steigende Zahl alter Menschen zurück, teilte die Christoffel-Blindenmission (CBM) am Montag in Bensheim anlässlich des Welt-Braille-Tags (4. Januar) mit. Weltweit litten nach WHO-Angaben 1,8 Milliarden Menschen an altersbedingter Fehlsichtigkeit, 36 Millionen seien blind. 80 Prozent der Sehbehinderten und Blinden lebten in Entwicklungsländern. Dort sei die 1825 von Louis Braille erfundene Blindenschrift aus fühlbaren Punkten der Schlüssel zur Bildung.

Viele blinde Kinder in Entwicklungsländern seien vom Schulbesuch ausgeschlossen, erklärte die CBM-Referentin Cornelia Derichsweiler. Darüber hinaus würden behinderte Kinder von ihren Eltern versteckt, die die Behinderung als "Fluch" ansähen. Die CBM fördere durch lokale Partnerorganisationen in 51 Ländern die Aufklärung gegen Ausgrenzung. Partner besuchten Dörfer und Schulen und vermittelten blinde und sehbehinderte Kinder in geeignete Schulen und Internate. Die CBM fördere Bildung und Mobilitätstraining für mehr als 75.000 Blinde und Sehbehinderte.

Daneben arbeitet die CBM nach den Worten von Derichsweiler mit ihren Partnerorganisationen daran, die Heilbarkeit des Grauen Stars bekanntzumachen. Für mehr als 1.000 Augenärzte, knapp 3.500 medizinische Mitarbeiter und mehr als 1.200 Optiker seien im Jahr 2019 international Aus- und Fortbildungen organisiert worden. Insgesamt habe die CBM im Jahr 2019 augenmedizinische Behandlung, Bildung und Rehabilitation für mehr als 9,3 Millionen Menschen unterstützt.