Wohnungslosenhilfe fordert mehr Notunterkünfte im Corona-Winter

Wohnungslosenhilfe fordert mehr Notunterkünfte im Corona-Winter

Düsseldorf (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe fordert wegen der Corona-Pandemie mehr kommunale Notunterkünfte für Obdachlose. "Wir befürchten, dass für wohnungslose Menschen der Corona-Winter noch gefährlicher wird", sagte Geschäftsführerin Werena Rosenke der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). Derzeit falle das Angebot an Unterkünften oft knapper aus, um die Abstandsvorschriften einhalten zu können. Blieben die Sammelunterkünfte hingegen bei der üblichen Belegung, erhöhe sich das Infektionsrisiko.

"Benötigt werden Unterkünfte, in denen man sich auch tagsüber aufhalten kann", betonte Rosenke. Befristungen des Aufenthaltes auf einen oder wenige Tage pro Monat müssten beendet werden. 

Die Geschäftsführerin forderte zudem mehr finanzielle Unterstützung für Corona-Tests. "In den meisten Fällen müssen die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe die Kosten für Testungen selbst finanzieren - weder Bund, Länder noch Kommunen beteiligen sich ausreichend an den Kosten", kritisierte Rosenke. "Dies bringt viele Einrichtungen schnell an ihre finanziellen Grenzen." Wohnungslosen Menschen müsse auch ein niedrigschwelliger Zugang zu Impfungen ermöglicht werden.

Seit 1991 sind nach Angaben der Organisation mindestens 320 Kältetote unter den Wohnungslosen in Deutschland zu beklagen. In diesem Jahr seien bereits mindestens zwei Obdachlose erfroren. Rund 41.000 Menschen lebten in Deutschland auf der Straße.

epd fu