Wieder sozialer Aktivist in Kolumbien ermordet

Wieder sozialer Aktivist in Kolumbien ermordet

Oaxaca de Juárez, Bogotá (epd). In Kolumbien ist erneut ein sozialer Aktivist ermordet worden. Berichten des Radiosenders RCN zufolge erschossen Unbekannte am Dienstag (Ortszeit) Omar Moreno von der unabhängigen Landarbeitergewerkschaft Sintragrim im westlichen Departement Nariño. Moreno war zugleich Mitglied der sozialistischen Partei UP.

Im Laufe des Jahres wurden in der Region 23 Aktivistinnen und Aktivisten ermordet. Für Verteidiger der Menschenrechte und der Interessen von Kleinbauern gebe es in Nariño keine Sicherheit, erklärte der UP-Sprecher Zabier Hernández nach dem Tod Morenos. Man sei illegalen bewaffneten Gruppen schutzlos ausgeliefert.

Ebenfalls am Dienstag hatte das Institut für Entwicklung und Frieden (Indepaz) berichtet, dass im zu Ende gehenden Jahr insgesamt 307 Menschenrechtler in Kolumbien eines gewaltsamen Todes gestorben seien. Milizen, Kriminelle und andere bewaffnete Banden greifen Bauern, Indigene, Afrokolumbianer sowie Angehörige der ehemaligen Guerillaorganisation Farc an. UN, Hilfswerke und Menschenrechtsorganisationen werfen dem Präsidenten Iván Duque vor, Bedrohte nicht ausreichend zu schützen und den 2016 unterzeichneten Friedensvertrag mit der Farc nicht umzusetzen.

Das Abkommen beendete einen über 50 Jahre dauernden bewaffneten Konflikt, bei dem über 300.000 Menschen ums Leben kamen. Duque, der seit 2018 im Amt ist, lehnt den Friedensvertrag ab, weil er Kämpferinnen und Kämpfer der Farc härter bestraft sehen will.