Berichte: Hunderte Schüler in Nigeria entführt

Berichte: Hunderte Schüler in Nigeria entführt

Frankfurt a.M., Abuja (epd). Im Norden Nigerias sind Medienberichten zufolge Hunderte Schüler von einer Miliz entführt worden. Nach dem Überfall auf die Schule in der Stadt Kankara fehle von 400 bis 600 Schülern jede Spur, berichtete die nigerianische Zeitung "Sunday Vanguard" (Sonntag). Dem Bericht zufolge hatten bewaffnete Männer am späten Freitagabend die weiterführende Schule mit insgesamt 884 Schülern gestürmt. Unterschiedlichen Angaben zufolge wurden seither 200 bis 400 von ihnen von Sicherheitskräften befreit.

Das Präsidialamt teilte am Samstagabend mit, das Militär sei im Einsatz, um die Angreifer zu stellen. Präsident Muhammadu Buhari erklärte außerdem, die Sicherheitsvorkehrungen an anderen Schulen seien am Wochenende verstärkt worden. Wer hinter den Entführungen steckt, war zunächst unklar. In der Region im Norden des westafrikanischen Landes sind verschiedene Milizen aktiv, darunter auch mehrere islamistische Gruppen, die immer wieder Schulen und andere Einrichtungen der Regierung angreifen.

Die Terrorgruppe Boko Haram hat nach Schätzungen des UN-Kinderhilfswerks Unicef seit 2013 mehr als 1.000 Kinder in Nigeria entführt. Die Terrorgruppe will ein islamistisches Regime im Norden von Nigeria errichten. Kinder werden zu Anschlägen gezwungen oder als Sexsklaven missbrauch. Am 14. April 2014 hatte Boko Haram 276 Schülerinnen aus einer Schule im Ort Chibok im Norden Nigerias verschleppt und damit weltweit für Schlagzeilen gesorgt. 57 Mädchen konnten seither fliehen, 107 wurden befreit, von den anderen 112 fehlt noch immer jede Spur.