Badische Landeskirche nimmt Abschied von Altbischof Fischer

Badische Landeskirche nimmt Abschied von Altbischof Fischer

Karlsruhe (epd). In einem Gedenkgottesdienst hat die Evangelische Landeskirche in Baden an ihren verstorbenen früheren Landesbischof Ulrich Fischer erinnert. Die Kirche nehme Abschied von einem Menschen, der für viele Menschen "Seelsorger, Wegweiser und öffentliche Stimme" war, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, am Donnerstag in der Stadtkirche Karlsruhe. Wegen der Corona-Pandemie fand die Gedenkfeier unter strengen Hygieneauflagen statt und wurde im Internet übertragen.

Bedford-Strohm würdigte Fischers theologische Leidenschaft. So habe er sich für das Zusammenwachsen der beiden großen Kirchenbünde in der EKD, der Union Evangelischer Kirchen (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) eingesetzt. Als "Medienbischof" habe Fischer das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) über viele Jahre geprägt und das Evangelium öffentlich gemacht, erklärte der bayerische Landesbischof laut Manuskript. Fischer hinterlässt seine Frau Brigitte, drei Töchter und sieben Enkelkinder.

Der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh würdigte seinen Vorgänger als Menschen, der "mit seiner Herzlichkeit, seinem Schwung und dem tiefen Vertrauen, das er ausstrahlte" die Landeskirche geprägt habe. Fischer habe Verantwortung übernommen in der EKD, der Ökumene und in der Gesellschaft.

Ulrich Fischer war am 21. Oktober im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer schweren Erkrankung gestorben. Er wurde in seinem Wohnort Neulußheim (Rhein-Neckar-Kreis) beigesetzt. Der promovierte Theologe war Gemeindepfarrer, badischer Landesjugendpfarrer und Dekan in Mannheim, ehe er 1998 zum Landesbischof gewählt wurde. 2014 trat er in den Ruhestand. Ehrenamtlich engagierte sich Fischer unter anderem als Mitglied im EKD-Rat, als Vorsitzender des GEP-Aufsichtsrats und als Vorsitzender des Evangelischen Posaunendienstes in Deutschland. Das GEP ist die zentrale Medieneinrichtung der EKD sowie ihrer Landeskirchen und Werke, zu der auch die epd-Zentralredaktion in Frankfurt am Main gehört.