Brüssel (epd). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich beim EU-Gipfel für ein neues Klimaziel von mindestens 55 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2030 einsetzen. Hierzu gebe es noch keinen Beschluss des Europäischen Rates, eine Einigung bei der Tagung werde angestrebt, sagte Merkel vor Beginn der zweitätigen Verhandlungen am Donnerstag in Brüssel.
Die EU-Kommission hat ein Ziel von mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgasemissionen verglichen mit 1990 vorgeschlagen. Dabei handelte es sich um ein Nettoziel, in dem der der Abbau bereits freigesetzter Treibhausgase berücksichtigt würde - das heißt es müssten nicht volle 55 Prozent Emissionen eingespart werden.
Ein Entwurf der Gipfelerklärung nimmt dieses Ziel auf. Es würde "gemeinschaftlich von der EU in der kostenwirksamsten Weise" erreicht werden. Es könnte demnach sein, dass die Mitgliedstaaten je unterschiedlich zum neuen Gesamtziel beitragen, wie es auch bisher der Fall ist.
Weitere Themen des EU-Gipfels sind der mehrjährige Haushalt, die Corona-Pandemie, der Brexit, die Beziehungen mit den USA und mit der Türkei sowie der Kampf gegen den Terrorismus. Dabei könnten Haushalt und Klima verknüpft werden, weil Haushalt und der zugehörige Corona-Wiederaufbaufonds Mittel für die Klimapolitik umfassen.
