Händel-Festspiele hoffen auf Live-Events

Händel-Festspiele hoffen auf Live-Events
Halle will 2021 wieder seinen berühmten Sohn Georg Friedrich Händel feiern - ob das im Sommer möglich ist, ist noch unklar. Die Veranstalter der Händel-Festspiele versprechen, alles dafür zu tun, um Live-Konzerte zu ermöglichen.

Halle (epd). Die Händel-Festspiele in Halle an der Saale wollen kommenden Sommer trotz Corona wieder Besucher empfangen. Für die Ausgabe von 28. Mai bis 13. Juni 2021 seien mehr als 100 Veranstaltungen an 20 Orten geplant, teilten die Veranstalter des Barockmusik-Festivals am Donnerstag in Halle mit. Das Motto der Festspiele zu Ehren des in der Saale-Stadt geborenen Barock-Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759) lautet "Helden und Erlöser".

Da das Programm für 2021 bei Ausbruch der Corona-Pandemie demnach bereits feststand, wurde es über die vergangenen Monate angepasst, einzelne Punkte wurden gestrichen. Man werde alles dafür tun, damit Live-Konzerte stattfinden können, erklärte Festspiel-Intendant Clemens Birnbaum. Da die genauen Hygienebedingungen jedoch erst im Frühjahr festständen, finde der Vorverkauf erstmals in drei Staffeln im Dezember, Januar und März statt. Die Platzkapazitäten wurden stark ausgedünnt.

Im Zentrum des Musikfestes stehen den Angaben nach drei Aufführungen von Händels berühmtem Oratorium "Messiah". Neben der Londoner Originalfassung sollen auch eine wenig bekannte deutsche Textfassung von Gottfried Herder sowie die europäische Erstaufführung einer Fassung im karibischen Musikstil zu erleben sein. Ergänzt wird das Programm unter anderem durch Jazz- und Chorkonzerte, eine Orgelnacht, einen Poetry-Slam, Open Airs und Familienevents.

Wie in den Vorjahren werden auch 2021 - vorbehaltlich etwaiger coronabedingter Reisebeschränkungen - wieder etliche internationale Stars der Alten Musik erwartet. Dazu zählen die Sängerinnen Lucy Crowe, Sandrine Piau und Kristina Hammerström, die Countertenöre Andreas Scholl, Xavier Sabata und Raffaele Pé sowie renommierte Ensembles wie The King's Consort, La Cetra Barockorchester Basel und die Lautten Compagney Berlin.

"Wir hoffen, dass wir die Händel-Festspiele im Jahr 2021 wieder unmittelbar in Halle erleben können", bekräftigte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos). Unter den aktuellen Bedingungen seien kreative Wege gefunden worden, um ein Programm anzubieten, "das dem exzellenten Ruf der Festspiele gerecht wird".

Auch eine Kooperation mit dem Leipziger Bachfest ist demnach wieder in Planung. Bachfest-Intendant Michael Maul erklärte, auch hier bilde der "Messiah" die Brücke. So solle beim nächsten Bachfest im Juni 2021 in elf Konzerten mit insgesamt 33 Bach-Kantaten Jesu Lebensgeschichte erzählt werden.

Der Händel-Preis 2021 der Stadt Halle wird den Angaben nach an den italienischen Dirigenten, Cembalisten und Organisten Andrea Marcon verliehen. Wiegand erklärte, der Künstler mache sich seit Jahren um das Werk Händels verdient. Der Musiker soll die Auszeichnung im Rahmen einer Erstaufführung während der Festspiele am 29. Mai in Halle überreicht bekommen.

Marcon reagierte in einem Videostatement "mit großer Freude und auch Überraschung" auf die Ehrung. Er hoffe, er habe Händels Musik "gut verstanden und gut interpretiert", erklärte der Preisträger: "Ich habe diese Musik immer geliebt."

Die diesjährigen Händel-Festspiele waren wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Zu dem Barock-Festival kamen in den vergangenen Jahren jeweils rund 50.000 Besucher nach Halle.