Sanierung des Klosters Loccum wird teurer als ursprünglich geplant

Sanierung des Klosters Loccum wird teurer als ursprünglich geplant

Hannover, Loccum (epd). Die hannoversche Landeskirche muss für die Grundsanierung des Klosters Loccum bei Nienburg tiefer in die Tasche greifen als zunächst angenommen. Die Kosten sind im Laufe der Jahre auf mehr als 33 Millionen Euro gestiegen, wie der Vorsitzende des zentralen Landessynodalausschusses, Jörn Surborg, am Dienstag zum Auftakt der digital tagenden evangelischen Landessynode erläuterte. "Aber alle Kostensteigerungen waren jeweils konkret in der Situation begründet und nachvollziehbar", betonte er. "Wir werden nach der endgültigen Fertigstellung von der Ausstattung und auch vom Ambiente her über eines der Top-Predigerseminare in Deutschland verfügen."

Die Landeskirche lässt das 1163 gegründete Zisterzienserkloster, in dem heute angehende Pastorinnen und Pastoren ausgebildet werden, seit 2017 komplett durchsanieren, modernisieren und erweitern. Es ist ihr größtes Bauprojekt in der Nachkriegszeit. Nach einigen Verzögerungen sollen die Arbeiten im nächsten Sommer abgeschlossen sein.

Aktuell bestünden weitere Nachforderungen von Architekturbüros im sechsstelligen Bereich, sagte Surborg. Zudem hätten sich Mehrkosten bei den Außenanlagen ergeben. Der Ausschussvorsitzende erinnerte daran, dass zu Beginn der Überlegungen vor zwölf Jahren nur vom Umbau der historischen "Zehntscheune" auf dem Klostergelände zu einer Bibliothek die Rede war, der rund 20 Millionen Euro gekostet hätte. Verglichen damit sei die jetzige Komplettlösung nahezu ein "Schnäppchen".

Die Entscheidung, das Kloster zur zentralen Ausbildungsstätte für Vikarinnen und Vikare aus Niedersachsen und Bremen zu machen, habe die Kosten vor einigen Jahren zunächst von 13 auf 24,5 Millionen steigen lassen, sagte Surborg. In den Folgejahren seien dann im Zuge der Bauarbeiten unvorhergesehene Schäden an der Anlage sichtbar geworden. Dadurch seien die Kosten weiter geklettert.

Die Landessynode, das Kirchenparlament, tagt bis zum Freitag per Videokonferenz. Die hannoversche Landeskirche ist mit 2,4 Millionen Mitgliedern die größte evangelische Kirche in Deutschland.