"Brot für die Welt" nimmt Kinderarbeit in den Blick

rot für die Welt setzt sich gemeinsam mit unseren Partnern gegen Ausbeutung ein.
©Helge Bendl / Brot für die Welt
Weltweit leitten mehr als 150 Millionen Mädchen und Jungen unter Kinderarbeit. Ariel Denaque (9) und seine Schwester Dina (12) müssen bei der Feldarbeit helfen und können dann nicht zur Schule gehen. Die Projektorganisation Quidan Kaisahan setzt sich dafür ein, dass Kinder in die Schule gehen statt zu arbeiten.
"Brot für die Welt" nimmt Kinderarbeit in den Blick
Die 62. evangelische Spendenaktion "Brot für die Welt" wird am 1. Advent (29. November) mit einem Gottesdienst in Speyer eröffnet. Dieses Jahr werden besonders weltweite Projekte gefördert, die Kinder vor ausbeuterischer Kinderarbeit schützen und ihnen den Schulbesuch ermöglichen.

Cornelia Füllkrug-Weitzel, die Präsidentin von "Brot für die Welt", stellte am Montag die Aktion vor. Der Gottesdienst in der Gedächtniskirche der Protestation beginnt um 10 Uhr und wird live in der ARD übertragen. Maximal 150 Menschen können in der Kirche teilnehmen.

Die diesjährige Aktion steht unter dem Motto "Kindern Zukunft schenken". Weltweit litten mehr als 150 Millionen Mädchen und Jungen unter Kinderarbeit, betroffen sei fast jedes zehnte Kind im Alter zwischen 5 und 17 Jahren, sagte Füllkrug-Weitzel. Die Corona-Pandemie habe zu einem deutlichen Anstieg der Kinderarbeit geführt, dies sei ein Verstoß gegen die Rechte von Kindern und damit der Menschenrechte.

In vielen Ländern treibe Corona mehr Familien in Armut, deshalb nehme die Kinderarbeit zu, fügte die Präsidentin von "Brot für die Welt" hinzu. Mädchen und Jungen müssten zum Überleben ihrer Familien beitragen und würden dadurch ihrer Zukunftschancen beraubt. Die evangelische Kirche und ihr Hilfswerk forderten vehement ein Lieferkettengesetz, das Unternehmen für Menschenrechtsverstöße im Ausland haftbar mache.

Cornelia Füllkrug-Weitzel ist die Präsidentin von "Brot für die Welt".

Füllkrug-Weitzel appellierte an die Menschen, gerade in diesem Corona-Jahr mehr für die Ärmsten zu spenden. Dafür sammele "Brot für die Welt" im Advent und an Weihnachten Kollekten und Spenden. Im vergangenen Jahr seien Gelder für Hilfsprojekte in Höhe von 64 Millionen Euro zusammengekommen.

Die Präsidentin von "Brot für die Welt" äußerte sich besorgt über mögliche Einbußen bei den Kollektensammlungen in den Kirchengemeinden im Advent und an Weihnachten. Den Gemeinden seien Anregungen gegeben worden, wie unter Corona-Bedingungen Spenden gesammelt werden könnten. "Brot für die Welt" rate dazu, verstärkt online Spenden einzuwerben.

Auch sei mit Adveniat, dem Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche, die Webseite "www.weihnachtskollekten.de" freigeschaltet worden. Wenn es bei den Kollekten in der Weihnachtszeit zu Einbußen käme, dann wäre schnell "ein Minus im zweistelligen Millionenbereich" denkbar, sagte Füllkrug-Weitzel.

Die Liturgie beim Eröffnungsgottesdienst in Speyer wird gestaltet von Cornelia Füllkrug-Weitzel sowie dem pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad, der auch die Predigt hält. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht ein Grußwort.