Wiener Rabbiner: Islam hat nichts mit Attentat zu tun

Wiener Rabbiner: Islam hat nichts mit Attentat zu tun

Hamburg (epd). Der Wiener Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister hat den Islam nach dem Terroranschlag in Wien in Schutz genommen. "Der Täter hat nicht unterschieden, wen er töten wollte", sagte Hofmeister der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Er habe sich einer Religion bedient, um seine Tat zu rechtfertigen, "doch die Religion selbst hat nichts mit dem Anschlag zu tun."

Ausgrenzung sei der "Nährboden radikalen Gedankenguts", fügte Hofmeister hinzu: "Wer ständig gesagt bekommt, dass Islamismus Teil seiner Kultur sei, macht sich das irgendwann zu eigen." Man müsse dafür sorgen, dass sich alle Mitglieder der Gesellschaft angenommen fühlten.

Das Attentat habe ihn, Hofmeister, an seine Studienzeit in Jerusalem erinnert. Auch dort habe es viele Anschläge in Bars und Restaurants gegeben. "Die Attentäter verfolgten kein religiöses Ziel, außer so viele Menschen wie möglich zu töten", sagte Hofmeister.

In Wien wurden am 2. November bei einem Terrorangriff unweit der Wiener Hauptsynagoge vier Menschen getötet. Der Attentäter wurde von der Polizei erschossen. Weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Der österreichische Innenminister Karl Nehammer sprach von einem islamistischen Anschlag.