Evangelische Kirche beschließt Einsparungen

Evangelische Kirche beschließt Einsparungen

Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will bis 2030 rund 17 Millionen Euro einsparen. Die Synode der EKD beschloss am Montag in digitaler Sitzung die langfristige Finanzstrategie, mit der sie auf den Mitgliederverlust und damit einhergehende Mindereinnahmen reagiert. Würden die derzeitigen Aufgaben unverändert fortgeführt, liefe die EKD auf ein Defizit von neun Millionen Euro in zehn Jahren zu, hatte das für Finanzen zuständige EKD-Ratsmitglied Andreas Barner zuvor erklärt. Er mahnte zudem, die Corona-Pandemie verschärfe den Spardruck auf die evangelische Kirche noch.

Dem Beschluss über das Sparziel ging ein mehrjähriger Diskussionsprozess voraus, der inhaltliche Überlegungen zur künftigen Schwerpunktsetzungen der EKD berücksichtigen sollte. Der Sparkurs betrifft kirchliche Hochschulen, Stiftungen, Werke, theologische Einrichtungen und andere kirchlich getragene Organisationen.

"Wir wählen nicht den Weg, schmerzlichen Entscheidungen auszuweichen", sagte die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer. Das von der Synode mit großer Mehrheit beschlossene Sparziel hat für die EKD verbindlichen Charakter. Umgesetzt werden sollen die Einsparungen ab 2022. Dann ist eine neu zusammengesetzte Synode am Zug. Das neue Kirchenparlament konstituiert sich im nächsten Jahr und wird die konkrete Einsparliste laut Beschluss immer wieder prüfen und gegebenenfalls anpassen.

Der Beschluss betrifft nur den Haushalt der EKD, der sich wesentlich aus einer Umlage der Landeskirchen speist. Kernaufgaben wie Pfarrerbesoldung und der Unterhalt von Kirchen liegen in der Verantwortung der Landeskirchen, die die Kirchensteuer einnehmen. Sie stehen angesichts der andauernd sinkenden Zahl von Kirchenmitgliedern vor ähnlichen Sparprozessen oder haben diese selbst bereits angeschoben.

Im EKD-Haushalt 2021, den die Synode am Montag ebenfalls beschloss, schlägt sich der Sparkurs noch nicht nieder, auch weil die Umlage der Landeskirchen Finanzentwicklungen wie etwa aktuell in der Corona-Pandemie erst zeitverzögert weitergibt. Der Haushalt 2021 sieht Aufwendungen in Höhe von 235,9 Millionen Euro vor (2020: 222,1 Millionen Euro).