Bericht: Islamisten in Mosambik töten Dutzende Menschen

Bericht: Islamisten in Mosambik töten Dutzende Menschen

Frankfurt a.M., Maputo (epd). Islamisten in Südostafrika drängen Medienberichten zufolge vom Norden Mosambiks immer weiter auch ins Nachbarland Tansania vor. Rund 300 Extremisten hätten in den vergangenen Wochen die Grenze überquert und in Tansania mindestens 20 Menschen getötet und ein Krankenhaus zerstört, meldete das mosambikanische Nachrichtenportal MMO am Montag. Im Norden Mosambiks terrorisieren Islamisten seit Jahren die Bevölkerung, mehrere Hunderttausend Menschen sind nach UN-Zahlen in der Provinz Cabo Delgado auf der Flucht.

Einem Bericht des Senders BBC zufolge wurden bei weiteren Angriffen auf mehrere Dörfer in den vergangenen Tagen mindestens 50 Menschen getötet. Im Dorf Muatide in der Provinz Cabo Delgado wurden demnach Menschen, die aus dem Dorf fliehen wollten, von den Islamisten auf einem Fußballfeld hingerichtet.

Radikale Islamisten versuchen seit rund drei Jahren, Gebiete im Norden Mosambiks zu erobern, oft ohne auf Gegenwehr der Armee zu stoßen. Die Angreifer nennen sich "Ahlu Sunna Wa-Jamah" (Jünger der Tradition des Propheten) und haben angeblich der Terrormiliz "Islamischer Staat" die Treue geschworen. Im März und August eroberten sie in Cabo Delgado mehrere Städte und hielten sie besetzt. Der muslimisch geprägte arme Norden des Landes spielt wegen der geplanten Erdgasförderung für Mosambiks Wirtschaft eine wichtige Rolle.