"Friedenskundgebung" in Berlin nach islamistischen Anschlägen

"Friedenskundgebung" in Berlin nach islamistischen Anschlägen

Berlin, Köln (epd). Vertreter verschiedener Religionen haben am Freitag vor der österreichischen Botschaft in Berlin an die Opfer der jüngsten islamistisch motivierten Terroranschläge in Wien, Paris, Nizza und Dresden erinnert. Dabei warnten sie auch vor einem Missbrauch der Religion durch Attentäter. Laut Polizei nahmen rund 60 Menschen an der vom Zentralrat der Muslime initiierten "Friedenskundgebung" teil. Im Anschluss legten die Teilnehmer Blumen am Zaun der österreichischen Botschaft nieder und entzündeten Kerzen.

Neben dem Vorsitzenden des Zentralrates der Muslime, Aiman Mazyek, und weiteren Imamen sprachen unter anderem der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, der Berliner Erzbischof Heiner Koch sowie der Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz Deutschland, Andreas Nachama. Auch zahlreiche Politiker wie etwa Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) und der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland (SPD), waren vor Ort.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums begrüßte das interreligiöse Gebet: "Es ist gut und wichtig, dass sich die Muslime in Deutschland, einschließlich ihrer Dachverbände sofort unmissverständlich zu dem islamistischen Anschlag in Wien geäußert und die Bedeutung unserer gemeinsamen freiheitlichen demokratischen Werteordnung hervorgehoben haben."

Am Montag hatte ein Mann in Wien auf mehrere Menschen geschossen. Dabei wurden vier Menschen getötet und mehr als 20 zum Teil schwer verletzt. Die Polizei erschoss den mutmaßlichen Attentäter.