Bundesregierung: Angriff auf Mann vor Synagoge "beschämend"

Bundesregierung: Angriff auf Mann vor Synagoge "beschämend"

Berlin (epd). Die Bundesregierung hat den Angriff auf einen Mann vor einer Hamburger Synagoge mit scharfen Worten verurteilt. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag in Berlin: "Es ist beschämend, dass ein Bürger jüdischen Glaubens auf offener Straße in Deutschland attackiert wird." Es sei ein Angriff auf einen jungen Juden ganz offenbar nur, weil er als Jude in der nähe der Synagoge zu erkennen gewesen sei. "Das ist widerwärtig", sagte Seibert und fügte hinzu: "In Deutschland ist jede einzelne solche Tat eine Schande."

Vor der Synagoge Hohe Weide im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel war am Sonntag ein Mann angegriffen und offenbar mit einem Klappspaten schwer verletzt worden. Wie die Polizei am Abend mitteilte, wurde der 29 Jahre alte mutmaßliche Täter von Beamten des Objektschutzes festgenommen. Das 26-jährige Opfer konnte sich in Sicherheit bringen und wurde bis zum Eintreffen der Rettungskräfte von Passanten erstversorgt. Er kam mit Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Staatsschutz ermittelt wegen versuchten Mordes.

Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte, dass von einer antisemitisch motivierten Tat ausgegangen werden müsse. Er betonte: "Es ist deutsche Staatsräson, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland sicher leben können." Jeder Form von Antisemitismus müsse entschlossen entgegengetreten werden.