Katholische Solidaritätsaktion blickt nach Westafrika

Katholische Solidaritätsaktion blickt nach Westafrika

Mainz, Aachen (epd). Das katholische Hilfswerk Missio und das Bistum Mainz haben die Solidaritätsaktion zum sogenannten Weltmissionssonntag für Deutschland eröffnet. "Die biblische Botschaft ist zutiefst politisch: Gerechtigkeit, Frieden, Solidarität, Nächstenliebe sind Begriffe, die für den glaubenden Menschen ihr Fundament in ihrem Gottesglauben haben", sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf beim Eröffnungsgottesdienst der größten globalen katholischen Solidaritätsaktion am Sonntag in Mainz. In diesem Jahr steht die Arbeit der Kirche in Westafrika während der Corona-Pandemie im Mittelpunkt.

Die Arbeit der Kirche in Westafrika helfe Menschen, die unter der Corona-Pandemie, politischer Instabilität und Terrorgefahr litten, sagte der Präsident von Missio Aachen, Dirk Bingener. Westafrikanische Missio-Partnerinnen und Partner setzten sich für sozialen Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. "Wir sind alle dazu berufen, Friedensstifterinnen und Friedenstifter zu sein", sagte Bingener. Das Leitwort der diesjährigen Aktion lautet: "Selig, die Frieden stiften - Solidarisch für Frieden und Zusammenhalt".

Kohlgraf und Bingener begrüßten beide die neue Enzyklika von Papst Franziskus "Fratelli tutti", die am Tag der Eröffnung des Monats der Weltmission in Assisi veröffentlicht wurde. Die Corona-Pandemie, die Flüchtlingsfrage, die Bekämpfung des Hungers, die Suche nach Frieden und die ökologische Krise seien nur in weltweiter Zusammenarbeit in den Griff zu bekommen, sagte Kohlgraf. "Nicht nur nationale Egoismen verhindern wirksame Lösungen, sondern auch die Isolierung dieser Fragen, als hätten sie nichts miteinander zu tun. Auf diese Wirklichkeit weist Papst Franziskus hin", sagte der Mainzer Bischof.

Der Monat der Weltmission endet in mehr als 100 Ländern am 18. Oktober, in Deutschland am 25. Oktober mit dem Weltmissionssonntag. Dann sammeln rund eine Milliarde Katholiken in ihren Gottesdiensten eine Kollekte für die Arbeit der Kirche in den ärmsten Regionen der Welt. Dabei werden jährlich weltweit zwischen 80 und 90 Millionen Euro erlöst. In Deutschland organisieren Missio Aachen und Missio München die Aktion, der Abschluss wird am 25. Oktober in Passau gefeiert. Missio Aachen hat 2019 für diese Solidaritätsaktion rund 3,54 Millionen Euro gesammelt.