Künast kritisiert mangelnden Tierschutz in Deutschland

Künast kritisiert mangelnden Tierschutz in Deutschland

Berlin (epd). Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast beklagt grundlegende Mängel bei der Umsetzung des im Grundgesetz verankerten Tierschutzes. In Deutschland gebe es 200 Millionen sogenannter Nutztiere, viele davon erlitten schlimme Schmerzen, erklärte die Politikerin, die Sprecherin ihrer Partei für Tierschutzpolitik ist, zum Welttierschutztag am Sonntag. Noch immer würden 45 Millionen männliche Küken geschreddert. "Noch immer ist dazu nichts geregelt - und das, obwohl seit dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts schon viel zu viel Zeit vergangen ist."

Bis zum heutigen Tage gebe es von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) keine konsequente Zweitnutzungshuhn-Initiative, kritisierte Künast. Auch bei Tierversuchen stehe Deutschland sehr schlecht da. Künast verwies auf ein Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission gegen die Bundesregierung. "Diese verhindert bisher das Mindestmaß an Schutz, das Versuchstiere in der EU haben sollen. Eine Strategie zum Ausstieg aus dem Tierversuch und eine stärkere Förderung von Alternativmethoden sind in dieser Legislaturperiode aber nicht mehr zu erwarten."

Künast forderte ein baldiges Ende von Tierversuchen, ein Verbandsklagerecht für anerkannte Tierschutzorganisationen sowie eine Bundesbeauftragte für Tierschutz und eine andere Tierhaltung mit deutlich reduzierten Tierzahlen. "Das ist auch im Sinne des Klimaschutzes", so die Grünen-Politikerin.

epd tz