Grüne: Plastikflut durch höhere Mehrwegquote eindämmen

Grüne: Plastikflut durch höhere Mehrwegquote eindämmen

Essen, Berlin (epd). Die Grünen fordern eine verbindliche Mehrwegquote von mindestens 80 Prozent für Getränkeverpackungen bis zum Jahr 2025, damit weniger Plastikmüll in die Weltmeere gelangt. "Es ist absolut inakzeptabel, dass Einweg-Plastik immer noch den Großteil des Plastikmülls ausmacht", sagte Parteichef Robert Habeck den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Mikroplastik in Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln sollte komplett verboten werden.

Die Hersteller müssten zudem verpflichtet werden, so wenig Verpackung wie möglich für ihre Produkte zu nutzen, sagte der Grünen-Vorsitzende. Überdimensionierte Verpackungen müssten der Vergangenheit angehören. "Wir müssen die Plastikflut eindämmen, denn sie zerstört unsere Umwelt und vernichtet unsere Lebensgrundlagen", mahnte Habeck aus Anlass des internationalen "Küsten-Aufräumtages" am 19. September. Dies werde nur mit verbindlichen Maßnahmen und einer echten Kreislaufwirtschaft gelingen.

Die seit über einem Jahr geltende gesetzliche Mehrwegquote von 70 Prozent wird von Industrie und Handel deutlich verfehlt. Die Abfüllung von Getränken in Mehrwegflaschen liegt nach Angaben des Umweltbundesamts in Deutschland bei 42 Prozent, nur bei Bier sind es gut 80 Prozent. Umweltverbände fordern seit Monaten mehr Verbindlichkeit und eine konsequente Durchsetzung der Quote.