Bischof Bode will stärkeren Dialog mit Rom

Bischof Bode will stärkeren Dialog mit Rom
Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Franz-Josef Bode, hofft auf einen stärkeren Austausch mit dem Vatikan über die angestrebten Kirchenreformen.
01.08.2020
epd
epd-Gespräch: Franziska Hein

"Wir brauchen jetzt einen konstruktiven Dialog mit Rom", sagte der Osnabrücker Bischof dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Vatikan hatte in der vergangenen Woche eine Instruktion über die Zukunft der Pfarrgemeinden veröffentlicht, die unter den deutschen Katholiken und Bischöfen für Irritation gesorgt hatte.

Bode sagte, die Antwort auf das Schreiben sei der innerkirchliche Reformdialog in Deutschland, der Synodale Weg, in dem Bischöfe und Laien über die Lehren aus dem Missbrauchskandal und Reformen der Kirche beraten. "Der Synodale Weg bespricht genau die Themen, mit denen sich das Papier befasst: Kirche der Beteiligung, Priestermangel, priesterliche Lebensformen und die Mitwirkung von Frauen und Männern in der Kirche", sagte Bode.

Seiner Meinung nach müsse die Antwort auf den Synodalen Weg auch etwas Synodales sein. "Meine Hoffnung ist eine Teilsynode, die sich den Fragen widmet", sagte Bode. Papst Franziskus spreche immer von Synodalität. Er wünsche sich, dass es nicht nur ein Antwortschreiben auf die Ergebnisse des Synodalen Wegs geben werde. "Sonst könnte ich gar nicht mit Mut an die Arbeit gehen. Die Instruktion birgt eine Gefahr der Demotivierung, aber wir müssen jetzt das Positivste daraus machen", sagte er.

Laut dem Vatikan-Papier können Nicht-Kleriker keine Pfarreien leiten. Rom reagierte mit der Erklärung auf Reformansätze in verschiedenen Bistümern, die dem Priestermangel und sinkenden Mitgliederzahlen unter anderem mit der Zusammenlegung von Gemeinden und der Übertragung von Pfarrei-Leitungen auf Laien begegnen wollen. Auch im Bistum Osnabrück werden Pfarreiengemeinschaften von Laien geleitet. Daran soll sich nach Aussage von Bischof Bode auch nichts ändern. Man befinde sich durch den Priestermangel in einer "permanenten Notsituation", die die Leitung von Gemeinden durch Laien zulasse.